Welche Auswirkungen haben Teilzeitarbeit, Babypause, Lohnungleichheit und Haushalts- und Familienarbeit auf die Altersvorsorge einer Frau?

Obwohl Frauen auf wöchentlicher Basis gleich viel Arbeit leisten wie Männer, erhalten sie durchschnittlich rund 37% oder CHF 20'000 weniger Rentenleistungen im Alter. Während Männer eine durchschnittliche jährliche Gesamtrente von CHF 52'755 beziehen, sind es bei den Frauen CHF 33'169.

Die Gründe liegen darin, dass Frauen stärker von Lohnungleichheiten betroffen sind, vermehrt Teilzeit arbeiten, auf Grund von Mutterschaft häufig für eine gewisse Zeit nicht arbeitstätig sind und einen grösseren Anteil der Haus- und Familienarbeit übernehmen.

In der Schweiz arbeiten 60% der Frauen Teilzeit. Als Hauptursache gelten häusliche Verpflichtungen, insbesondere die Kinderbetreuung. Viele Schweizerinnen begrüssen dieses Modell, da eine hundertprozentige Arbeitsanstellung nur schwer mit dem Familienleben vereinbar ist. Negative steuerliche Anreize für Zweiteinkommen, tiefere Löhne und gesellschaftliche Rollenerwartungen begünstigen die Wahl dieses Konzepts weiter.

Was bei der Wahl des Teilzeitmodells und bei einer längeren Arbeitspause oft vergessen geht, sind die damit verbundenen Einkommens- und Vorsorgelücken. Wer weniger bezahlte Arbeit leistet, erhält zwangläufig ein tieferes Salär. Automatisch werden dadurch auch weniger Beiträge an die Altersvorsorge geleistet. Die tieferen oder sogar fehlenden Einzahlungen an die AHV und Pensionskasse (2. Säule) führen zur Schmälerung der Altersrente und zu verminderter sozialer Absicherung. Pro fehlendes AHV-Beitragsjahr beispielsweise, wird die Rente um 2.27% gekürzt. Für den Anschluss an eine Pensionskasse bedarf es einem Mindesteinkommen von CHF 21'510 (Stand 2022). Hinzu kommt der Koordinationsabzug, welcher sich bei Teilzeit zusätzlich negativ auswirkt.

Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad von Schweizerinnen im Teilzeitpensum liegt bei 50%. Die Schweizerische Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten (SKG) empfiehlt, das Arbeitspensum auf Dauer nicht unter 70% fallen zu lassen, um Rentenkürzungen zu vermeiden. Wer also für längere Zeit nur 40% oder 50% arbeitet, riskiert Lücken in der beruflichen Altersvorsorge. 

Richtig vorsorgen um Lücken in der Altersvorsorge zu minimieren und schliessen

Um böse finanzielle Überraschungen im Alter zu vermeiden, Risiken vorzubeugen und um sich finanziell genügend abzusichern, ist es unabdingbar, dass du dich mit deiner finanziellen Situation auseinandersetzt.

Wo soll ich nur beginnen?

Bau Finanzwissen auf

Geld beschäftigt uns alle täglich und das wird auch bis zu unserem Ableben so bleiben. Höchste Zeit also, dass auch du dich damit auseinandersetzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle täglich 30 Minuten Zeit finden, sei es beim Sport Treiben, Kochen, Putzen, Wäsche Zusammenlegen, an Stelle von Instagram und Co. um uns einen Podcast anzuhören, online ein Webinar anzuschauen oder im Zug einen Blogbeitrag zum Thema Finanzen zu lesen.

Du musst dich nicht zu einer Finanzspezialistin entwickeln, ein gewisses Grundwissen solltest du aber aufbauen.

Überprüfe deine finanziellen Situation regelmässig

Welche Ziele hast du und wie sieht deine Ist-Situation aus? Stehst du kurz vor der Geburt deines ersten Kindes und bist du dir noch nicht ganz bewusst, welche finanziellen Auswirkungen der Nachwuchs für dich hat? Stehst du allenfalls kurz vor einem Stellenwechsel? Spielst du mit dem Gedanken, dich selbständig zu machen? Hast du den Wunsch dir ein Eigenheim zu kaufen?

Definieren deine Ziele, um anschliessend die nötigen Schritte für deren Erreichung in die Wege zu leiten. Finanzberater:Innen sind dazu da, dich auf deinem finanziellen Weg zu begleiten. Überprüfe deine finanzielle Situation regelmässig, damit deine persönliche Finanzplanung stetig mit deiner aktuellen Lebenssituation und deinen Zielen übereinstimmt.

Beginne damit, dein Geld zu investieren

Die Säule 3a eignet sich ideal dafür, Lücken in der beruflichen Vorsorge vorzubeugen und fürs Alter zu sparen und ist wenn immer möglich ein absolutes «Muss». Weil das Geld bis auf gewisse Ausnahmen bis zum Pensionierungsalter gebunden ist, bietet die Säule 3a die optimale Ausgangslage für Wertschriftenanlagen. Auf Grund des langen Zeithorizonts minimiert sich das Risiko von Verlusten und das Renditepotenzial wird erhöht.

Beginne bereits in jungen Jahren mit Einzahlungen. Es macht nichts, wenn du nicht den Maximalbetrag von CHF 6’883 (Stand 2022) einzahlen kannst. Auch Kleinbeträge von monatlich CHF 100 profitieren vom Zinseszinseffekt. Wichtig ist, dass du regelmässig einzahlst. Ist es für dich finanziell schwierig die Beiträge zu leisten, suche gemeinsam mit deinem Partner nach einer möglichen Lösung für Einzahlungen. Als Paar habt ihr nämlich die Möglichkeit doppelt von den Steuervorteilen in der Säule 3a zu profitieren. 

Fondssparpläne oder individuelle Anlagelösungen bieten weitere Möglichkeiten um fürs Alter vorzusorgen. Diese sind vor allem dann lohnenswert, wenn nebst den Beiträgen an die Säule 3a noch weiteres Sparkapital zur Verfügung steht. 

Deine finanzielle Zukunft liegt in deinen Händen!

Hast du Fragen oder gibt es Dinge die dir noch Unklar sind? Lass es mich wissen. Ich freue mich sehr auf den Austausch mit dir. 

Zurück
Zurück

Darum sind Geldanlagen für Frauen besonders wichtig!