Warum ich als Mutter mein Arbeitspensum «nur» auf 70% reduziere

Während den letzten fünf Monaten war es etwas ruhiger auf meinem Kanal – dafür zu Hause umso bunter.

Aktien, Obligationen und Co. mussten Windeln, Schoppen und Babybrei weichen.

Nichtsdestotrotz haben Finanzthemen eine wichtige Rolle gespielt während meiner Mutterschaftspause: Versicherungen für unser Kind, KITA-Regelung, Neuaufstellung des Budgets, Risikoabsicherung der Familie, um einige zu nennen.

Mutterschaft und Finanzen - das gilt es zu beachten 

Ab dem 1. September bin ich zurück in der Arbeitswelt und darauf freu ich mich.

In einem 70% Pensum.

Der Grossteil der Kommentare: «ui, das isch no viel»

Dass mein Mann sich ebenfalls anderthalb Tage um unser Kind kümmert, scheint jedoch momentan kaum jemanden zu interessieren. Zumindest wird er nicht besonders oft darauf angesprochen, wie wir die Betreuung aufteilen. Und so bin ich nun mittendrin, im Geschlechterthema.

Für uns beide ist 70% momentan die passende Auslastung. Genau wie für andere Personen ein niedrigeres oder höheres Pensum die richtige Wahl sein kann. Wir wissen uns zudem glücklich zu schätzen, dass wir beide unser Pensum um 30% reduzieren können – eine Möglichkeit, die leider nicht allen Berufen offensteht.

Der Grund des Pensums: Fürsorge und Schutz, Flexibilität und Entscheidungsfreiheit, Eigenständigkeit, Zufriedenheit

 

Fürsorge und Schutz

Das komplette Ausscheiden aus dem Arbeitsleben war für mich stets undenkbar, da ich meinen Beruf zu sehr schätze. Dennoch stellte sich die Frage, wie stark mein Mann und ich unsere Arbeitszeiten reduzieren sollten.

Als Eltern hegen wir den Wunsch nach dem Besten für unsere Familie und insbesondere für unsere Kinder. Es besteht dieses tief verwurzelte Bedürfnis nach Fürsorge und Schutz. Wir möchten unseren Kindern Geborgenheit bieten, mit ihnen Zeit verbringen, ihnen beim Schlafen zusehen und die ersten Gehversuche miterleben.

Unsere Sehnsucht ist es, dass unsere Kinder gesund aufwachsen, ihre Träume in die Tat umsetzen und ein glückliches, erfülltes Leben führen. Wir streben danach, dass sie ihre Talente entdecken und ihr volles Potenzial ausschöpfen können, damit sie erfolgreich in ihren eigenen Bemühungen sind. Eine solide Bildung ist uns wichtig, ebenso wie ihre Fähigkeit, ihr eigenes Leben selbstbewusst zu gestalten und liebevolle Beziehungen zu knüpfen.

All das erfordert nicht nur elterliche Liebe, sondern auch finanzielle Absicherung – für den Fall, dass dem Kind, der Mutter oder dem Vater etwas zustossen sollte. Daher war für meinen Mann und mich von Anfang an klar, dass wir einander und unsere Familie bestmöglich vor finanziellen Risiken schützen wollen.

Je niedriger jedoch das Arbeitspensum, desto grösser das finanzielle Risiko für die Familie.

Themen wie Altersvorsorge, Sparen und Investieren gehen Hand in Hand mit Fürsorge und Schutz.

Unsere Pläne reichen über die jetzige Absicherung hinaus – wir möchten auch für die Zukunft bestmöglich vorbereitet sein.

 

So kannst du im Teilzeitpensum richtig vorsorgen!

 

Flexibilität und Entscheidungsfreiheit

Finanzielle Stabilität gewährt uns die Freiheit, Entscheidungen für unsere Familie ohne Druck zu treffen. Sie bildet ein wesentliches Fundament für unsere Lebensgestaltung. Ob es darum geht, unseren Lebensstandard zu wahren, in bessere Wohnverhältnisse zu investieren oder die ausserschulischen Aktivitäten unseres Kindes zu fördern – die Möglichkeit, nicht jeden Rappen umdrehen zu müssen, schenkt uns Komfort, Beruhigung und reduziert Stress. Diese drei Faktoren haben nachweislich Einfluss auf unsere Gesundheit.

Je niedriger jedoch das Arbeitspensum, desto tiefer die finanzielle Flexibilität.

Eigenständigkeit

Geld und über Finanzen Bescheid zu wissen, ermächtigt uns. Eigenes Einkommen zu besitzen, bedeutet eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit. Diese erlaubt es uns wiederum, Entscheidungen flexibler zu treffen.

Das Verdienen eigenen Geldes stärkt unser Selbstwertgefühl und vermittelt Sicherheit.

Ebenfalls unterstützt die Aufrechterhaltung einer beruflichen Tätigkeit das Selbstbewusstsein und die berufliche Identität einer Frau. Am Ende wirkt sich dies nicht nur positiv auf die Karriere oder die finanzielle Autonomie aus, sondern auch auf die persönliche Erfüllung und somit auf die gesamte Dynamik der Familie.

Je niedriger jedoch das Arbeitspensum, desto grösser die finanzielle Abhängigkeit.

Zufriedenheit

Finanzielle Sorgen führen zu Stress und Unzufriedenheit.

Eine wichtige Person in meinem Leben sagte einst: "Zu viel Geld zu haben geht oft mit Problemen einher, aber kein Geld zu haben ist ebenfalls nicht erfreulich."

Damals habe ich diese Aussage einfach registriert. Heute, da ich mich intensiver mit Finanzen beschäftige, denke ich oft an den zweiten Teil dieses Satzes.

Persönlich macht mich Geld allein nicht glücklich. Dennoch gewährt es mir finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit – beides sind Aspekte, die laut Studien direkten Einfluss auf unser psychisches Wohlbefinden haben und sich positiv auf unsere Selbstachtung und innere Zufriedenheit auswirken.

Je niedriger jedoch das Arbeitspensum, desto grösser das Risiko um finanzielle Sorgen, desto häufiger die Diskussionen in der Partnerschaft und desto höher die Scheidungsrate.

Vor der Geburt stellte ich mir oft die Frage, ob die Liebe zu meinem Kind dazu führen würde, dass die Bedeutung meiner Finanzen abnehmen würde.

Nach 5 Monaten Mamileben kann ich die Zurückhaltung vieler Frauen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, besser nachempfinden – ja, ich kann sie sogar nachvollziehen.

Für mich persönlich war die Zeit der Mutterschaftspause jedoch ein weiterer Augenöffner.

Die Notwendigkeit, dass Frauen sich um ihre finanziellen Angelegenheiten kümmern, empfinde ich nun als wichtiger und unverzichtbarer denn je, ganz unabhängig von unserer aktuellen Lebenssituation.

Von nun an berichte ich wieder regelmässiger über Finanzthemen.

Zuerst einmal freu ich mich jedoch darauf, ins Büro zurückzukehren – oder wie viele Mütter es nennen, «den richtigen Urlaub», wo ich in Ruhe meine Tasse Kaffee geniessen kann ohne jegliches Windelmaleur oder sonstige Überraschungen😉

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