Der Gender Wealth Gap: Warum Frauen weniger Geld haben und wie sie dies ändern können!

Die Fakten, sie sind klar

Im Global Wealth Report der Credit Suisse wird aufgezeigt, dass Frauen in Europa und Nordamerika zwischen 40 und 45 Prozent des Vermögens halten[1]. Dies bedeutet jedoch auch, dass Frauen im Durchschnitt weniger Vermögen besitzen als Männer. Das ist besonders problematisch, da Frauen eine höhere Lebenserwartung haben und somit ihr Geld länger ausreichen muss. In der Schweiz leben Frauen im Durchschnitt etwa vier Jahre länger als Männer[2].

Doch was sind die Gründe dafür, dass Frauen weniger Vermögen anhäufen als Männer? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage auf den Grund.

Die Gründe, sie sind vielfältig

Hast du schon vom Begriff "Gender Gap" gehört? Dieser bezeichnet die bestehenden Unterschiede in der Gleichstellung von Frauen und Männern. Leider beginnen diese Unterschiede bereits im Kindesalter und ziehen sich durch das ganze Leben einer Frau. Der Gender Gap ist ein umfassendes Phänomen, das verschiedene Unterthemen beinhaltet. In diesem Artikel werden wir uns auf die am weitesten verbreiteten Aspekte des Gender Gaps konzentrieren und sie genauer unter die Lupe nehmen.

Gender Financial Literacy Gap

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl Männer als auch Frauen über ausreichendes Finanzwissen verfügen, um fundierte finanzielle Entscheidungen für sich und ihre Familien treffen zu können. Leider haben Frauen im Allgemeinen jedoch weniger Finanzwissen als Männer[3].

Dies ist ein besorgniserregendes Problem, da Finanzbildung insbesondere für Frauen von grosser Bedeutung ist. Zum einen übernehmen Frauen nach wie vor oft einen Grossteil der Kindererziehung und sind somit dafür verantwortlich, finanzielle Gewohnheiten und Fähigkeiten an die nächste Generation weiterzugeben3.

Zum anderen sind sie sich auf Grund des fehlenden Wissens oft nicht bewusst, warum es eben gerade für sie so wichtig ist, sich aktiv um ihre Finanzen und die Altersvorsorge zu kümmern und ihre Ersparnisse zu investieren. 

Darum sind Geldanlagen für Frauen besonders wichtig!

Gender Pay Gap

In der Schweiz verdienen Frauen im Privatsektor im Durchschnitt etwa 19% weniger als Männer. Von diesem Unterschied lassen sich 55% durch objektive Faktoren wie beispielsweise die berufliche Stellung, Ausbildung oder Branche erklären. Die restlichen 45% sind unerklärt[4].

Diese Lohnunterschiede haben direkte Auswirkungen auf die Ersparnisse und spätere Rentenleistung. Wenn der Lohn niedriger ist, fliessen auch weniger Beiträge in die Pensionskasse ein. Das beeinträchtigt sowohl die Altersrente als auch die freie Sparquote erheblich.

Gender Pension Gap

Er beschreibt den relativen Unterschied in der Altersrente zwischen Frauen und Männern.

Obwohl Frauen wöchentlich gleich viel arbeiten wie Männer, erhalten sie im Alter durchschnittlich 34.6% oder CHF 18’924 weniger Rente. Während Männer eine durchschnittliche jährliche Gesamtrente von CHF 54’764 beziehen, sind es bei den Frauen CHF 35’840[5].

Der Grund dafür liegt zum Teil darin, dass Frauen vermehrt im Teilzeitpensum arbeiten und den Grossteil der unbezahlten Haus- und Familienarbeit übernehmen[6].

Was bei der Wahl des Teilzeitmodells und bei einer längeren Arbeitspause oft vergessen geht, sind die damit verbundenen Einkommens- und Vorsorgelücken. Wer weniger bezahlte Arbeit leistet, erhält zwangläufig ein tieferes Salär.

So kannst du im Teilzeitpensum richtig vorsorgen!

Die damit verbundenen tieferen oder fehlenden Einzahlungen in die AHV und Pensionskasse (2. Säule) führen zur Schmälerung der Altersrente und zu verminderter sozialer Absicherung.

Der Gender Pension Gap steht auch im Zusammenhang mit dem sogenannten «Motherhood Lifetime Penalty» (die Mutterschaftsstraffe), der Lohneinbusse, die Frauen nach der Geburt ihres ersten Kindes in Kauf nehmen müssen. Weitere Informationen dazu findest du in der Studie von Lucas Tschan[7].

In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, woher der Gender Pension Gap kommt und warum er bereits bei der Geburt beginnt. Eine spannende und kurzweilige Episode.

 

Gender Investment Gap

Frauen investieren weniger an der Börse als Männer. Laut einer Studie von J.P. Morgan legen gerade einmal 18% der europäischen Frauen regelmässig Geld an[8].

Einer der Gründe dafür ist sicherlich das komplexe Fachjargon der Finanzindustrie und die Inhalte, von denen viele Frauen sich nicht angesprochen fühlen.

Doch wie wir bereits gesehen haben, verfügen Frauen auch über weniger finanzielle Mittel und oft fehlt ihnen das notwendige Wissen und Selbstbewusstsein, um mit dem Investieren zu beginnen (Financial Literacy Gap).

Schweizerinnen glauben zum Beispiel, dass sie ein monatliches Einkommen von über CHF 5'000 brauchen, um in Aktien zu investieren[9]. Dabei gibt es Lösungen mit denen bereits ab CHF 1.- investiert werden kann. Zudem halten 40% der Frauen das Investieren an der Börse für zu risikoreich und 54% sind besorgt darüber, Verluste zu erleiden, was dazu führt, dass sie ihr Geld auf einem Sparkonto parken und sich nicht bewusst sind, dass auch dieses mit Risiken verbunden ist[10].

 

Die Risiken des «Nicht Investierens»

 

Die Herausforderungen, sie müssen angepackt werden

Die Problematik, die aus all diesen «Gaps» entsteht, ist, dass Frauen auf Grund der tieferen Finanzbildung sich zu wenig bewusst sind, dass, warum und wie sie sich aktiv um ihre Finanzen kümmern sollten.

Gekoppelt mit der generell stärkeren Risikoaversion, den tieferen Beschäftigungsraten und den tieferen Einkommen sind Frauen verstärkt von geringeren Altersrenten und einem langsameren und tieferen Vermögensaufbau betroffen.

Das führt dazu, dass Frauen sich häufig in einer finanziellen Abhängigkeit von Dritten (Lebenspartner, Familie, Staat) befinden. Solange eine Partnerschaft/Ehe besteht führt dies normalerweise nicht zu finanziellen Problemen. Ein Grossteil der Ehen (im Jahr 2021 waren es 42%) wird aber geschieden (Trennung von im Konkubinat lebenden Paaren nicht eingerechnet). Eine Scheidung/Trennung hat finanzielle Auswirkungen für alle Beteiligten. Gerade wenn Kinder vorhanden sind, sind Frauen aber verstärkt von finanziellen Herausforderungen.

 

Ehe vs. Konkubinat – darauf solltest du besonders achten

 

Es ist daher wichtig, dass du dir als Frau bewusst bist, dass und warum du dich aktiv um deine Finanzen und Altersvorsorge kümmern sollst. Auch wenn es Herausforderungen gibt, gibt es Lösungen, um diese zu überwinden. Eine frühzeitige und proaktive Planung deiner Finanzen kann langfristig dazu beitragen, finanzielle Unabhängigkeit und Absicherung zu gewährleisten. 

Die Lösung, sie liegt in deinen Händen

Diverse Forderungen an den Staat und an die Wirtschaft bestehen bereits, um der Problematik entgegenzuwirken: Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder, eine Reform des Ehegattensplittings, flexible Arbeitszeitmodelle etc.

Politische Änderungen nehmen viel Zeit in Anspruch. Zeit, die du als Frau nicht hast. Umso wichtiger ist es also, dass du aktiv wirst und deine Finanzen selbständig in die Hand nimmst.

Money Mindset, Money Mindset, Money Mindset

Im Zusammenhang mit Geld schieben wir Frauen die Dinge gerne auf und denken uns: "Es wird schon gut kommen".

70% der älteren Frauen empfehlen jedoch ihrem jüngeren «Ich», sich frühzeitig um die Altersvorsorge zu kümmern[11]. Warum also nicht auf den Rat einer erfahrenen Frau hören, die weiss, welche Konsequenzen es hat, wenn man sich nicht um sein Geld kümmert?

Du kannst es noch so «wissen», aber wenn du nicht an deinem Money Mindset, also deiner persönlichen Einstellung zu Geld, arbeitest, wirst du nicht ins Handeln kommen.

Sei dir bewusst, dass dies bedeutet, dass du ein erhöhtes Risiko hast, finanzielle Schwierigkeiten und Abhängigkeit zu erleben.

Sei auch ehrlich zu dir selbst: Du möchtest nicht deinen Partner um Geld bitten müssen, um deinen nächsten Friseurtermin oder einen Weiterbildungskurs zu bezahlen, oder? Nimm dein Leben in die Hand und beginne noch heute, deine finanzielle Zukunft aktiv zu gestalten: lese, höre Podcasts, informiere dich!

Professionelle Unterstützung für deine Finanzen

Als berufstätige Frau oder Mutter hast du wenig Zeit für aufwendige Kurse oder lange Recherchen, um dein Finanzwissen zu verbessern. Dennoch ist es wichtig, dass du dich um das Thema kümmerst. Deshalb empfiehlt es sich, eine unabhängige Expertin für finanzielle Fragen zu engagieren. So sparst du Zeit und bekommst spezialisiertes Know-how von jemandem, der sich auskennt. Wenn du möchtest, stehe ich dir gerne zur Verfügung und unterstütze dich dabei, deine Finanzen selbständig in die Hand zu nehmen.

Finanzplanung nach Lebensphase

Ob wir uns am Ende unseres Studiums, vor der Heirat, kurz vor der Geburt eines Kindes, inmitten einer Scheidung oder vor der Pensionierung befinden - jede Lebensphase hat unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Finanzen und erfordert individuelle Massnahmen zur finanziellen Absicherung.

Es sind Momente, wo wir die Weichen für unsere finanzielle Zukunft richtig oder eben falsch stellen können.

Prüfe deshalb bei jeder grösseren Änderung in deinem Leben die finanziellen und absicherungstechnischen Auswirkungen um entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

 

Mutterschaft und Finanzen – das gilt es zu beachten

 

Investiere jetzt in dich und profitiere ein Leben lang

Bist du bereit, dich um deine Finanzen zu kümmern und langfristig von deiner Investition zu profitieren?

Hast du Fragen oder bist dir noch unsicher? Kein Problem, ich stehe dir gerne zur Verfügung und freue mich auf den Austausch mit dir! Drücke jetzt den Button "Ich will jetzt loslegen!" und starte noch heute.

Zurück
Zurück

Finanzielle Unabhängigkeit durch Investieren - Darum lege ich als Frau mein Geld an!

Weiter
Weiter

Lohnabrechnung: Welche Abzüge gehen vom Gehalt weg?